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3.5 Der Graf

3.5.2 Der Graf und die Dirne

Im letzten Dialog spricht der Graf mit der Dirne. Es ist der Dialog, in dem zwei verschiedene Schichten, zwei verschiedene Welten aufeinanderprallen, das Geschehen aber eine überraschende Wende nimmt. Es spielt zwar wieder im Dunklen, mit den runtergelassenen Rouletten, es ist jedoch schon der Morgen danach. Das Zimmer wird als sehr ärmlich beschrieben, was weiterhin die große Diskrepanz zwischen dem Grafen und der armen Dirne verdeutlicht. Auch die Struktur ist anders, da der Dialog mit einem Monolog anfängt, wohingegen man in den anderen Dialogen diese Struktur nicht vorfindet. Es zeigt den Denkprozess des Grafen nach einer betrunkenen Nacht; wie er versucht sich daran zu erinnern, was passiert ist, wo er überhaupt ist und ob etwas vorgefallen ist. Man sieht, dass er sich nicht sicher darüber ist, ob es überhaupt zum Geschlechtsverkehr gekommen ist und dennoch will er der Dirne Geld geben.

(Er will gehen.) Ja richtig. (Er nimmt die Brieftasche und ist eben daran eine Banknote herauszunehmen.)

Dirne (wacht auf).

Na .... wer ist denn in aller Früh –? (Erkennt ihn). Servus, Bubi!

Graf.

Guten Morgen. Hast gut g'schlafen?

Dirne (reckt sich).

Ah, komm her. Pussi geben.

Graf (beugt sich zu ihr herab, besinnt sich, wieder fort).

Ich hab' grad' fortgehen wollen ....

Dirne.

Fortgeh'n?

Graf.

Es ist wirklich die höchste Zeit. (R, 98)

Dieses Fortgehen und doch noch Stehenbleiben zieht sich durch den ganzen Dialog. Immer wieder bewegt den Grafen etwas dazu, doch noch stehen zu bleiben und mit der Dirne zu sprechen. Die Dirne ist noch nicht zwanzig und der Graf scheint offensichtlich Mitleid mit ihr zu haben, da sie mit diesem Alter bereits auf der Straße arbeitet.

Graf (setzt sich aufs Bett).

Sag' mir einmal, bist du eigentlich glücklich?

Dirne.

Was?

Graf.

Also ich mein', geht's dir gut?

Dirne.

Oh, mir geht's alleweil gut.

Graf.

So .... Sag', ist dir noch nie eing'fallen, daß du was anderes werden könntest? (R, 99)

Interessanterweise fragt der Graf sie danach, ob sie glücklich sei. Noch im vorigen Dialog meinte er, dass es Glück nicht gäbe. Es scheint, die Situation hat in ihm etwas verändert, und er macht sich Sorgen um diese eigentlich unbekannte Frau. Er versucht sie zu überreden, dass sie etwas Anderes werden könnte, dass sie einen Geliebten haben könnte oder sogar heiraten könnte, was die Dirne aber nicht interessiert. Sie ist eine gebrochene Frau. Sie hat keine innere Motivation zu irgendwas, sie macht fast automatisiert ihren Job, spürt dabei aber nichts. Die sexuelle Lust, die bei den meisten anderen Figuren Gefühle von Glück weckte, ist für sie eine Routine geworden. Als er ihr das Geld hinlegt, ist für die Dirne die Sache beendet und sie legt sich hin und sagt, er solle bald wiederkommen. Da sieht der Graf aber, was ihn in der Nacht zuvor dazu bewegte, mit der Dirne zu gehen. Sie sieht einer Frau, die der Graf kennt, sehr ähnlich. Leider erfährt man nicht mehr darüber, wem die Dirne ähnlich ist. (vgl. R, 100) Der Graf ist überrascht, dass sich die Dirne nicht darüber wundert, dass er nichts von ihr will.

Graf (bei der Thür).

Du ... sag' ... wundert dich das gar nicht ...

Dirne.

Was denn?

Graf.

Daß ich nichts von dir will.

Dirne.

Es gibt viel Männer, die in der Früh nicht aufgelegt sind.

Graf.

Na ja ... (Für sich.) Zu dumm, daß ich will, sie soll sich wundern ... Also Servus ... (Er ist bei der Thür.) Eigentlich ärger' ich mich. Ich weiß doch, daß es solchen Frauenzimmern nur aufs Geld ankommt ... was sag' ich – solchen ... es ist schön ... daß sie sich wenigstens nicht verstellt, das sollte einen eher freuen ... Du – weißt, ich komm nächstens wieder zu dir. (R, 101)

Der Graf betrachtet die Situation also ganz rational. Er erkennt, dass es in solchen Situationen nicht um die Liebe geht und dass nur das Geld wichtig ist. Er meint sogar, er sollte froh darüber sein, dass die Dirne sich nicht verstellt und nachdem sie jetzt das Geld garantiert hat, er ihr egal ist. Dieses Verstellen kommt auch in anderen Dialogen zum Ausdruck, wird aber nie direkt angesprochen. Je höher der Stand der Figuren war, desto mehr haben sie sich verstellt und eine Fassade dem anderen gegenüber aufgebaut. Am markentesten ist es noch bei der Schauspielerin, also der am höchsten positionierten Frauenfigur, welche die ganzen Dialoge dazu nutzt, sich nur zu verstellen und etwas vorzuspielen. Auch der Graf verstellt sich, da er eigentlich nicht abgeneigt wäre, sich von der Dirne sexuell befriedigen zu lassen – was man aus seinem Zögern schließen kann –, es bleibt aber nur bei einem Kuss auf die Augen. Zum Schluss erzählt sie ihm noch, was in der Nacht passierte.

Dirne.

Ja, weißt denn du das nimmer?

Graf.

Ich hab' ... wir sind zusammen ... ja ....

Dirne.

Aber gleich bist eing'schlafen.

Graf.

Gleich bin ich ... So ... Also so war das!...

Dirne.

Ja, Bubi. Du mußt aber ein' ordentlichen Rausch g'habt haben, daß dich nimmer erinnerst. (R, 102)

Es bestätigt sich jetzt mit Sicherheit, dass auch in der Nacht nichts vorgefallen ist. Das macht diesen Dialog zum einzigen, in dem es nicht zum Geschlechtsverkehr kommt. Ironisch ist, dass gerade in diesem Dialog eine Frau auftritt, deren Arbeit es ist, Männer mit Sex zu befriedigen.

***

Der Graf ist von allen männlichen Figuren, obwohl er auch einen gewissen Grad von Dekadenz zeigt, noch am wenigsten von seiner Lust und seinen Begierden geleitet. Er ist der Einzige, der seinen sexuellen Lüsten auch wiederstehen kann und sich – als Denker und Philosoph, als Angehöriger einer höheren gesellschaftlichen Schicht – mehr auf die Moral als auf das schnelle körperliche Vergnügen fokussiert. Im Dialog mit der Schauspielerin gab er zwar der Versuchung nach, da er von der sexuellen und verführerischen Macht der Schauspielerin verleitet wurde. Die Schauspielerin schöpfte ihre Macht aus den zahlreichen Verehren, welche ihr ein Gefühl der Stärke und Wichtigkeit gaben. Der Graf hob sich von dieser Masse der Verehrer wegen seines Standes, aber auch wegen seiner Position im Militär ab und war für die Schauspielerin noch anziehender. Im privaten Bereich kann sie hinsichtlich der Machtposition als die Überlegebene angesehen werden, denn in diesem sexuellen Aspekt war sie die Gewinnerin. Im Dialog mit der Dirne hingegen wiedersteht er der Versuchung, obwohl es ein langer und schwerer Prozess ist und er sich mehrmals umdreht. Dieses konstante Umdrehen war auch ein innerer Kampf des Grafen zwischen der Moral und der Lust. Ein Faktor, der zum Sieg der Moral führte, war – neben dem nächtlichen Alkoholrausch – sicherlich auch das Aussehen der Dirne. Sie war für ihn eine gebrochene, unglückliche Person, die sich nicht mal mehr verstellte, nachdem sie ihr Geld bekam. Trotzdem fand er sie in seiner Dekadenz doch reizvoll. Er widerstand aber den körperlichen Reizen und zeigte eine überlegende Macht des gesellschaftlichen Einflusses, der Moral und Werte.

Alle Figuren im Drama „tanzten“ den Rundtanz, die niedrigeren Stände drehten sich schneller, bei den höheren Ständen dauerte der Tanz länger und die Partner wurden langsamer getauscht. Der Graf hingegen „tanzte“ nur mit einer Figur, da er wegen der betrunkenen Nacht seinen Tanz mit seiner zweiten Tanzpartnerin nicht austanzen konnte. Auf symbolischer Ebene brach der Graf also den Tanz ab und beendete damit auch die Reigen.

4 Schlussbemerkungen

Im einleitenden Kapitel der vorliegenden Masterarbeit wurden zwei Thesen aufgestellt. Die erste These lautet, dass die Männlichkeitsaspekte durch die Gesellschaft der Zeit festgelegt werden und die literarischen Figuren im behandelten Drama nicht außerhalb des damaligen Weltverstehens handeln können. Diese These wurde bestätigt, jedoch mit einem kleinen Kommentar dazu. Es stimmt, dass alle Figuren innerhalb des damaligen Weltverstehens und Weltansehens handelten und keine für die damalige Zeit revolutionären Gedanken vorzeigten, jedoch findet sich eine Textstelle im Drama, die überrascht. Das offene und tolerante kurze Gespräch über die Homosexualität ist etwas, was man nicht in vielen Werken aus der Zeit der Jahrhundertwende auffindet. Die Schauspielerin sprach über den angeblich homosexuellen Kollegen ganz offen und ohne Vorurteile, wohingegen das für den Dichter etwas Unbegreifliches war. Man kann also vermuten, dass Schnitzler als jemand, der in einem Bereich arbeitete, wo es Homosexualität gab, wahrscheinlich auch einige Homosexuelle kannte. Die Schauspielerin brach mit ihrer offenen Haltung die generelle gesellschaftliche Vorstellung von Homosexualität als etwas Verworfenes und zeigte ein sehr modernes und tolerantes Verhältnis zu diesem Thema.

Die zweite These, dass die männlichen Figuren, die zwar verschiedenen gesellschaftlichen Schichten angehören, in ihren sexuellen Trieben und ihrer Lust doch gleich sind und sich nur in verschiedenen Aspekten der Männlichkeitsbilder jener Zeit untereinander unterschieden, kann genauso bestätigt werden. Alle Figuren im Drama werden durch ihre Lust geleitet und nur der Graf in der letzten Szene kann der Lust widerstehen. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Schichten zeigen sich vor allem in der Länge des Vor- und Nachspiels. Je höher der Stand der Figur, desto länger dauert es, bis sie den sexuellen Gelüsten nachgehen.

Interessanterweise gibt es aber keine Kohärenz zwischen den Schichten in Bezug auf die Länge des Gesprächs nach dem Geschlechtsverkehr. Ist die Länge des Geschehens vor dem sexuellen Akt bei den Figuren aus den höheren Schichten zweifellos länger als bei den niedrigeren Schichten, so sind die Gespräche nach dem Geschlechtsverkehr verschieden lang und sind nicht unbedingt an die Schicht gebunden, sondern an die jeweilige Situation.

Der junge Herr sucht ein Verhältnis mit einer anständigen Frau, zugleich aber auch ein Abenteuer. Der Gatte gibt sich der Frau gegenüber sehr konservativ, hat jedoch eine Geliebte, die so alt ist, dass sie seine Tochter sein könnte. Der Dichter sucht in den Frauen sowohl Inspiration als auch Anerkennung und der Graf ist interessanterweise derjenige, der noch am

vornehmsten den Frauen gegenüber ist, obwohl er mit zwei ganz unterschiedlichen Schichten auftritt. Der Graf ist am Ende auch der Einzige, der seine Lust bezwingt.

Bei der Analyse der Beziehungen zwischen männlichen und weiblichen Figuren ist vor allem der Aspekt der Macht sehr wichtig. Oft kann diese Macht aber nicht isoliert betrachtet werden, sondern ist mit den zwei anderen Aspekten, dem Aspekt der Sexualität und dem des gesellschaftlichen Einflusses verbunden. Macht an sich existiert also nicht, sondern wird durch andere Elemente, sei es die Gesellschaft oder der eigene sexuelle Drang, definiert.

Weiterhin haben sich im Laufe der Analyse in mehreren Dialogen die gleichen Motive wiederholt. Vor allem das Motiv der Dunkelheit ist sehr ausgeprägt. Es deutet nicht nur auf die unsittlichen Taten der meisten Figuren hin, sondern verweist auf ein generelles Verstecken der Privatsphäre und der Sexualität vor der Öffentlichkeit. Ein weiteres Motiv ist das Motiv der Ehrlichkeit und des Verstellens. Dieses findet man vor allen in den höheren Schichten, welche sich verstellen und anlügen, um im Privaten zumindest eine Illusion gesellschaftlicher Normen und Sitten zu bewahren, obwohl ihr Handeln diese dementiert.

Hierbei stellen sich noch weitere Fragen oder Ansätze, die analysiert werden könnten: Der Kampf zwischen der Moral und dem sexuellen Verlangen. In mehreren Teilen des Dramas war es so, dass zwar über Moral gesprochen wurde, dann aber trotzdem die Lust die überhand gewinnt. Nicht zuletzt wäre auch ein Vergleich mit der heutigen Zeit sehr interessant. In dieser Arbeit wurden schon einige Anspielungen an verschiedene Sichtweisen und gesellschaftliche Gegebenheiten erwähnt, was aber nur sehr oberflächlich passierte und nicht gründlicher analysiert wurde. Zusammengefasst bietet dieses Drama eine sehr gute Quelle für weitere tiefgreifende Analysen der Gesellschaft und der Sexualität ums Jahr 1900, da die Figuren ganze Schichten und nicht Individuen darstellen, es dient aber auch als ein Spiegel, um die Normen und Werte der heutigen Zeit sowie die Vorstellungen davon, was Männlichkeit ist, in Frage zu stellen.

5 Zusammenfassung

Die vorliegende Magisterarbeit setzt sich mit drei Aspekten der Männlichkeit in Arthur Schnitzlers Drama Reigen auseinander. Die Arbeit gliedert sich in zwei Hauptteile. Im ersten Hauptteil wurden die theoretischen Grundlagen der Männlichkeitsforschung analysiert und verschiedene Aspekte hervorgehoben, die man auch im Primärtext findet. Eine zentrale Frage im theoretischen Teil war, was Männlichkeit überhaupt ist und wie sie sich historisch und durch die Forschung definieren lässt. Ferner wurden noch Aspekte der Männlichkeit erläutert, die später auch zur Analyse der einzelnen Figuren dienten. Es wurden drei wichtige Aspekte hervorgehoben: der Aspekt der Macht, der Aspekt des gesellschaftlichen Einflusses und der Aspekt der Sexualität, da diese drei im Mittelpunkt des Dramas stehen. Der zweite Hauptteil der Arbeit setzt sich mit der Analyse der Figuren aus dem Drama auseinander. Zuerst wurde eine allgemeine Analyse des Dramas und der Figuren gemacht. Dabei wurden das historische Umfeld, die damalige Gesellschaft sowie die gesellschaftlichen Verhältnisse in Betracht gezogen. Bei der Analyse der einzelnen Figuren fokussiert sich diese Arbeit nur auf die männlichen Figuren. Insgesamt gibt es im Drama zehn Dialoge, in denen je fünf weibliche und fünf männliche Figuren auftreten. Jede männliche Figur tritt mit zwei weiblichen Figuren auf ‒ mit Ausnahme des Grafen, der am Morgen, nachdem er das Zimmer der Dirne verlässt, noch das Stubenmädchen begrüßt (R, 102) ‒ und die weiblichen Figuren wechseln sich auch je mit zwei männlichen Figuren ab. Die Analyse jeder männlichen Figur wird in zwei Unterkapitel aufgeteilt, in denen die beiden Dialoge mit zwei verschiedenen weiblichen Figuren genauer analysiert werden. Die Analyse fokussiert sich vor allem auf die Aspekte der Männlichkeit. Es wird vor allem auf den Aspekt der Macht im generellen Sinn geachtet, da auch die weiblichen Figuren eine gewisse Macht besitzen, die sie auf verschiedene Weisen, sei es durch Manipulation oder Dominanz, ausüben. Weitere Motive, die immer wieder auftreten, sind die Motive der Lust und der Dunkelheit. Die Lust ist in vielen Dialogen ein Leitfaktor des Geschehens und geht bis auf den letzten Dialog immer wieder als Sieger hervor. Das Motiv der Dunkelheit geht mit der Lust Hand in Hand, da gerade dieses Motiv die Lust verbirgt und das Sexuelle vor den Augen der Öffentlichkeit versteckt. Gerade der Akt des Geschlechtsverkehrs geschieht in fast allen Dialogen in der Dunkelheit. Am Ende der Arbeit werden die aufgestellten Thesen noch einmal in den Vordergrund gebracht und teilweise bestätigt.

6 Povzetek

Magistrsko delo obravnava tri vidike moškosti v drami Vrtiljak/Reigen Arthurja Schnitzlerja.

Vsebinsko je razdeljeno na dva glavna dela. V prvem delu so predstavljeni teoretski temelji raziskovanja moškosti in izpostavljeni različni vidiki, ki jih najdemo tudi v primarnem besedilu. Osrednje vprašanje v teoretičnem delu je, kaj pravzaprav moškost je in kako jo je mogoče zgodovinsko in znanstveno opredeliti. V nadaljevanju so pojasnjeni vidiki moškosti, ki so bili kasneje uporabljeni za analizo posameznikov likov v obravnavanem literarnem delu.

To so vidik moči, vidik družbenega vpliva in vidik spolnosti in so v drami centralnega pomena. Drugi del zajema analizo dramskih likov. Najprej je bila narejena splošna analiza drame in likov, pri čemer so bili upoštevani zgodovinski čas in prostor oz. okolje, tedanja družba ter družbene in socialne razmere. Pri analizi posameznih figur se pričujoče delo osredotoča le na moške like. V drami je deset dialogov, v katerih nastopi pet ženskih in pet moških likov. Vsak moški lik se pojavi z dvema ženskima likoma – z izjemo grofa, ki zjutraj, ko zapusti sobo cipe, pozdravi sobarico (R, 102) – in ženske osebe se prav tako izmenjajo z dvema moškima figurama. Analiza vsakega moškega lika je razdeljena na dve podpoglavji, v katerih sta podrobneje analizirana dva dialoga z dvema različnima ženskima likoma. Analiza se osredotoča predvsem na vidike moškosti. Posebna pozornost je namenjena vidiku moči v splošnem smislu, saj imajo tudi ženski liki določeno moč, ki jo izvajajo na različne načine – bodisi z manipulacijo bodisi dominanco. Izpostavljena sta tudi dva motiva, ki se vedno znova pojavljata, in sicer motiv poželenja in motiv teme. V mnogih pogovorih je užitek osrednje gonilo dogajanja in – z izjemo zadnjega dialoga – vedno zmaga. Motiv teme se navezuje na motiv poželenja, saj poželenje in spolnost skriva pred očmi javnosti – v skoraj vseh pogovorih se dejanje spolnega odnosa zgodi v temi. Ob koncu dela se predstavljene teze ponovno postavijo v ospredje in delno potrdijo.

7 Quellen- und Literaturverzeichnis 7.1 Primärliteratur

Schnitzler, Arthur (1996): Reigen. In: Ders.: Reigen. Liebelei. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag, S. 23–102.

7.2 Sekundärliteratur

Braun, Christina von/Stephan, Inge (2000): Gender-Studien. Eine Einführung.

Stuttgart/Weimar: Metzler.

Erhart, Walter (2006): Männlichkeitsforschung und das neue Unbehagen der Gender Studies In: Müller, Sabine Lucia/Schülting, Sabine (Hrsg.): Geschlechter-Revisionen. Zur Zukunft von Feminismus und Gender Studies in den Kultur- und Literaturwissenschaften.

Königstein/Taunus: Helmer, S. 77–100.

Erhart, Walter (2015): Deutschsprachige Männlichkeitsforschung. In: Stefan Horlacher/Bettina Jansen/Wieland Schwanebeck (Hrsg.): Männlichkeit. Ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart: Metzler, S. 11–25.

Fenske, Uta/Schuhen, Gregor (2016): Geschichte(n) von Macht und Ohnmacht. Eine Einleitung. In: Fenske, Uta/Schuhen, Gregor (Hrsg.): Geschichte(n) von Macht und Ohnmacht. Narrative von Männlichkeit und Gewalt. Bielefeld: transcript Verlag, S. 7–

29.

Tebben, Karin (2002): Männer männlich? Zur Fragilität des ,starken‘ Geschlechts. In: Karin Tebben (Hrsg.): Abschied vom Mythos Mann. Kulturelle Konzepte der Moderne.

Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, S. 7–22.

Tebben, Karin (2002): Dem Schwachen eine Form. Die Femme fragile als Denkfigur des Homme fragile bei Heinrich Mann und Richard Beer-Hofmann. In: Karin Tebben (Hrsg.): Abschied vom Mythos Mann. Kulturelle Konzepte der Moderne. Göttingen:

Vandenhoeck und Ruprecht, S. 189–203.

Tholen, Toni (2013): Perspektiven der Erforschung des Zusammenhangs von literarischen Männlichkeiten und Emotionen. In: Tholen Toni/Clare Jennifer (Hrsg.): Literarische Männlichkeiten und Emotionen. Heidelberg: Universitätverlag Winter, S. 9–26.

Tholen, Toni (2015): Deutschsprachige Literatur. In: Stefan Horlacher/Bettina Jansen/Wieland Schwanebeck (Hrsg.): Männlichkeit. Ein interdisziplinäres Handbuch.

Stuttgart: Metzler, S. 270–284.

7.3 Internetquellen

Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände. Conversations-Lexikon (1840). Leipzig: Brockhaus. Erhältlich unter: https://www.digitale-sammlungen.de/en/view/bsb10400770 (Zugriffsdatum: 1.5.2021).

Baumann, Bettina: Freiheit oder neue Zwänge? 50 Jahre sexuelle Revolution. Erhältlich unter: https://p.dw.com/p/33GI4 (Zugriffsdatum: 1.5.2021).

Decker, Julia: Die Männer werden dann weich. In: Kopfsache. Erhältlich unter:

https://www.fluter.de/sites/default/files/kopfsache.pdf (Zugriffsdatum: 1.5.2021).

Duden-Online. Erhältlich unter: https://www.duden.de/node/120099/revision/120135 (Zugriffsdatum: 12.7.2021).

http://www.demokratiezentrum.org/themen/demokratieentwicklung/frauenwahlrecht.html (Zugriffsdatum: 10.2.2021).

Schweizer, Stefan: Impressionistische Sexualmoral bei Arthur Schnitzler? Erhältlich unter:

http://www.ejournal.at/Essay/schnitzlerreigen.html (Zugriffsdatum: 1.7.2021).

Ziemann, Benjamin: Militärgeschichte. Perspektiven auf Militär und Gesellschaft im 19. und 20. Jahrhundert. Erhältlich unter: https://www.bpb.de/apuz/307656/militaer-und-gesellschaft-im-19-und-20-jahrhundert (Zugriffsdatum: 10.2.2021).